Therapiebereiche

Sprachentwicklungsstörungen (SES) & Sprachentwicklungsverzögerungen (SEV)

Unter einer Sprachentwicklungsverzögerung versteht man den um mindestens 6 Monate verspäteten Spracherwerb bei einem Kleinkind bis zu einem Alter von 36 Monaten. Bei Kindern über 36 Monaten spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung. Eine Sprachentwicklungsstörung ist eine nicht altersentsprechende Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten eines Kindes. Ursächlich hierfür können medizinische (zum Beispiel Hörstörungen), genetische, psychische oder auch soziale Faktoren sein. Neben der Behandlung und Beseitigung möglicher Ursachen, ist hier eine Sprachtherapie von Wichtigkeit, in die auch das häusliche Umfeld aktiv einbezogen werden muss.

Sprachentwicklungsstörungen bei körperlichen und/oder geistigen Behinderungen

Durch körperliche und/oder geistige Behinderungen kann es zu Sprachentwicklungsstörungen kommen. Die Art der Beeinträchtigungen ist sehr unterschiedlich. Es können leichte Dyslalien auftreten bis hin zu schweren Formen der Alalie (keine Verbalsprache); Dysarthrophonie (Störung der Artikulation und der Stimme) oder autistischen Störungen der Sprache.

Artikulationsstörungen

Von einer Artikulationsstörung wird gesprochen, sobald Laute oder Verbindungen aus Lauten falsch zusammengefügt, vertauscht oder ganz weggelassen werden. Ursachen und Symptome sind hier sehr vielfältig und können mittels einer logopädischen Diagnostik festgestellt werden.

Stimmstörungen

Man unterscheidet zwischen funktionellen organischen und psychogenen Stimmstörungen. Es handelt sich hierbei um Krankheiten der Stimme, bei denn der Stimmklang gestört, beziehungsweise die Belastbarkeit eingeschränkt ist. Es treten häufig Symptome wie eine raue heisere Stimme, eine zu hohe oder zu tiefe Sprechstimmlage, Störung der Atemfunktion, Schmerzen im Kehlkopfbereich auf. Durch Überlastung und ungünstigen Gebrauch der Stimme kann es ferner zu Heiserkeit oder Räusperzwang bis hin zum Stimmverlust kommen.

Stottern

Stottern und Poltern sind Sprechstörungen, die durch Stocken im Redefluss und/oder Wiederholungen von Lauten, Silben oder ganzen Wörtern gekennzeichnet sind. Beim Stottern ist der Redefluss gestört und von den stottertypischen Sprechunflüssigkeiten gekennzeichnet. Oft stottern oder poltern Kleinkinder während Sie sprechen lernen. Dies hört aber baldig von alleine auf. Wenn es über einen längeren Zeitraum nicht von selber aufhört, liegt womöglich eine Sprachstörung vor, die einer Behandlung bedarf.

Poltern

Stottern und Poltern sind Sprechstörungen, die durch Stocken im Redefluss und/oder Wiederholungen von Lauten, Silben oder ganzen Wörtern gekennzeichnet sind. Beim Poltern ist die Sprechgeschwindigkeit erhöht wodurch die Betroffenen viele Fehler machen. Oft stottern oder poltern Kleinkinder während Sie sprechen lernen. Dies hört aber baldig von alleine auf. Wenn es über einen längeren Zeitraum nicht von selber aufhört, liegt womöglich eine Sprachstörung vor, die einer Behandlung bedarf.

Myofunktionelle Störungen

Eine myofunktionelle Störung im Gesichtsbereich kennzeichnet sich durch ein Muskelungleichgewicht vor allem der Zungen- und Lippenmuskulatur, aber auch weiterer Gesichtsmuskeln. Typische Zeichen sind ein offener Mund, eine interdentale Zungenruhelage (Zunge liegt zwischen den Zähnen), ein offener Biss oder ein nach vorne gerichtetes Schluckmuster.

Mutismus

Als Mutismus wird das psychisch bedingte Schweigen eines Menschen bezeichnet. Dies geschieht, ohne das ein Defekt des Sprachzentrums oder der Sprachorgane vorliegt. Der Patient kann grundsätzlich Sprechen und versteht wenn andere mit ihm sprechen. Mutismus kommt unter anderem bei Depressionen und anderen psychiatrischen Erkrankungen vor.

Aphasie

Das aus dem Griechischen stammende Wort Aphasie bedeutet "ohne Sprache" und wird mit "Sprachverlust" übersetzt. Aphasien sind erworbene Sprachstörungen, die nach einer Schädigung der sprachdominanten Hirnhälfte auftreten. Dies führt nicht immer zum totalen Verlust der Sprache sondern die Sprachstörung tritt in unterschiedlichen Schweregraden auf. Dies führt dazu, dass Betroffene nicht mehr richtig verstehen und sprechen sowie nicht mehr richtig lesen und schreiben können. Menschen mit einer Aphasie sind nicht geistig behindert und im logischen Denkvermögen nicht eingeschränkt.

Auditive Verarbeitungsstörungen

Der Begriff auditive Verarbeitung beschreibt die Verarbeitung hörbarer Reize. Dieses können Umgebungsgeräusche oder sprachlich relevante Reize wie Wörter, Sätze und Laute sein. Eine auditive Verarbeitungsstörung kann sich dahingehend auswirken, dass ein Mensch Geräusche nicht örtlich zuordnen kann und Entfernung und/oder Richtung falsch einschätzt. Außerdem kann die Speicherung von sprachlichen Reizen (Wörter in einem Satz) gestört sein, wodurch die Analyse von sprachlichen regeln (Grammatik) erschwert wird. Menschen mit auditiven Verarbeitungsstörungen haben häufig Schwierigkeiten sich auf Gehörtes zu konzentrieren, bzw. diese Aufmerksamkeit für einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. So fällt auch das Auswendiglernen von Texten schwer. Auch die Differenzierung von ähnlich klingenden Lauten ist häufig beeinträchtigt. Das gezielte Hinhören trotz Nebengeräuschen spielt im Alltag eine wichtige Rolle und ist für Betroffene meist sehr anstrengend und führt zu Müdigkeit. Die auditive Verarbeitung ist eine der Grundvoraussetzungen für das regelgerechte Erlernen einer Sprache. Eine Störung dieser Kompetenz kann Ursache für viele sprachliche Schwierigkeiten und Störungen sein und mit selbigen zusammen auftreten.

Rhinolalie

Als Rhinolalie bezeichnet man die durch anatomische oder funktionelle Anomalien im Nasopharynx nasal klingende Sprachproduktion, die durch das Mitschwingen der Luft in den oberen Abschnitten des Pharynx entsteht. Im allgemeinen Sprachgebräuch bezeichnet man dies mit "Näseln".

Dysphagie

Bei einer Dysphagie handelt es sich um eine Schluckstörung, bei welcher der komplexe Vorgang des Schluckens durch bestimmte Erkrankungen gestört ist. Somit können alle Erkrankungen und Leiden im Bereich der Mundhöhle und ihrer Begrenzungen, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs, daneben vor allem auch neurologische Probleme sowie psychische Störungen eine ursächliche Rolle spielen.

Dysarthrie

Eine Dysarthrie ist eine erworbene neurogene Sprachstörung. Das Sprechen umfasst Vorgänge der Atmung, der Stimmgebung und der Aussprache. Die vom Nervensystem initiierten Muskelbewegungen werden mittels genauer Abstimmung aufeinander zu Sprechbewegungen, welche dann Laute produzieren. Beispielweise ist bei einer Gesichtslähmung die Aussprache beeinträchtigt, da die Lippen- und Mundmuskulatur die geforderten Sprechbewegungen nicht mehr exakt ausführen kann. Neben Schädel-Hirn-Traumata, Tumoren und Schlaganfall, sind progrediente neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Morbis Parkinson, verantwortlich für das Auftreten einer Dysarthrie.